Seit mehr als 60 Jahren gibt die Pianistin Traude Krüger Klavierunterricht in einem Frauengefängnis. Eine Schülerin wie Jenny hatte sie noch nie. Verschlossen, unberechenbar, zerstörerisch – und früher ein musikalisches Wunderkind. Sie könnte es schaffen, einen bedeutenden Klavierwettbewerb zu gewinnen, an dem sie trotz ihrer Haftstrafe teilnehmen darf.

Die Vorbereitung auf den Wettbewerb wird zum Kräftemessen zwischen der aufsässigen Jenny und ihrer preußisch strengen Klavierlehrerin – ein Lebens- und Liebesduell, das an den tiefen, verborgenen Schmerz beider Frauen rührt. In einem furiosen Finale bleiben Jenny vier Minuten, um etwas zu tun, was niemand, nicht einmal Traude, von ihr erwartet.

OT: Vier Minuten
Regie: Chris Kraus
Darsteller: Monica Bleibtreu, Hannah Herzsprung, Sven Pippig, Richy Müller, Jasmin Tabatabai
Filmlänge: 112 Minuten

Bild & Text: Indigo

Es gibt sie noch, die kleinen Highlights im Deutschen Film. Der Film bietet deutlich mehr Schichten, als die kurze Inhaltsangabe wiederzugeben vermag. Klavierunterricht als Resozialisierungsmaßnahme ist nur der Einstieg für diesen stimmungsvollen, mit sehr viel Emotionen unterlegten Film, dem man sich nur schwer entziehen kann. Nach und nach erfahren wir auch die Lebensgeschichte der Traude Krüger und ihre Liebe zu einer im Dritten Reich ermordeten Kommunistin. Wobei wir uns natürlich schon auch fragen, wie ein musikalisches Wunderkind gerade in ein Gefängnis kommt, in dem Klavierunterricht möglich ist. Aber so ist Kino .... und vielleicht auch das Leben.