September 1939. Polen wird von Deutschland aus dem Westen und Russland aus dem Osten zerrieben. Tausende sind auf der Flucht, die Krakauer Uni wird geschlossen, Professoren werden nach Sachsenhausen deportiert. Die Rote Armee und der Geheimdienst NKWD treiben polnische Offiziere zusammen und schicken sie in Arbeitslager. Anna (MAJA OSTASZEWSKA) hat mehrere hundert Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt, um nach ihrem Mann zu suchen, dem Offizier Andrzej (ARTUR ZMIJEWSKI). Tatsächlich findet sie ihn, kurz vor seinem Abtransport in ein Lager. Sie sehen sich nie wieder: Andrzej zählt zu den mehr als 22.000 Polen, die im April 1940 in den Wäldern von Katyń ermordet und in Massengräbern verscharrt werden. Nach dem Krieg kämpfen Anna und andere Witwen verzweifelt um das Andenken ihrer Männer – und werden deshalb von der russischen Führung verfolgt, die den Nazis das Massaker von Katyń in die Schuhe schieben will.

OT: Katyn
Regie: Andrzej Wajda
Darsteller: Andrzej Chyra, Maja Ostaszewska, Artur Zmijewski, Danuta Stenka
Filmlänge: 118 Minuten

Bild & Text: Ascot Elite Home Entertainment

Ein beeindruckender Film, der eines der abscheulichsten Kriegsverbrechen des Zweiten Weltkriegs aufarbeitet. Mehr als 20.000 gefangengenommene Offiziere werden von der Roten Armee nach der Besetzung Polens skrupellos hingerichtet und in den Wäldern von Katyn verscharrt. Die grausame Wahrheit wird dem Zuschauer nach und nach enthüllt, besonders bleiben die letzten 20 Minuten im Gedächtnis haften, als sich die schrecklichsten Vorahnungen und Befürchtungen bewahrheiten. Erschreckend auch die Realität nach dem Krieg, als das Massaker der nun mit dem Land verbündeten Waffenbrüder unter den Tisch gekehrt wird, was einen der überlebenden plolnischen Offiziere im Film in den Selbstmord treibt. Ich hätte mir noch gewünscht, dass der Film auch die Rolle der Alliierten beleuchtet, die nach dem Eindringen in den Funkverkehr der deutschen Wehrmacht von den furchtbaren Greueln um Katyn wußten, aber ihre Waffenbruderschaft mit der Roten Armee nicht gefährden wollten.